Jahrestagung 2025 in Magdeburg

Wir freuen uns, die nächste Jahrestagung vom 06.11.-08.11.2025 in Magdeburg durchzuführen.

Tagungsort: Dorint Herrenkrug – Parkhotel Magdeburg . Herrenkrug 3 . 39114 Magdeburg (GoogleMaps)

Anmeldeschluss ist der 1. September! Anmeldungen nach dem 1. September können nicht mehr angenommen werden.

Programm   |   Anmeldung   |   Hotels


Programm

16:00 –

17:00 Uhr

Mitgliederversammlung VIVT e. V.
18:00 –

19:30 Uhr

Berufspolitischer Abend
„Die Zukunft der Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie“
Dr. Sabine Ahrens-Eipper
Vizepräsidentin der OPK
20:00 –

23:00 Uhr

Begrüßungsabend, Restaurant Daniels Elbwerk

09:00 –

10:30 Uhr

Der Beitrag psychotherapeutischer Ansätze zur Verringerung gesellschaftlicher Spaltung
und zur Stärkung demokratischer Werte: Die Rolle von identifikationsbasiertem Zweifel
und kognitiv-mentalisierendem Denken

Prof. Klaus Michael Reininger
Professor für Psychotherapieforschung an der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg,
Leiter psychodynamische Ausbildung & Ambulanz am Institut für Psychotherapie


Die zunehmende politische Spaltung und die daraus resultierenden sozialen Konflikte sind in
unserer Gesellschaft deutlich spürbar. Die Funktionsfähigkeit pluralistischer Demokratien basiert
auf der Fähigkeit aller Gruppen, selbst bei bestehenden Spannungen, gegenseitige Toleranz zu
üben und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Diese essenziellen demokratischen Prozesse werden
jedoch in einem polarisierten Umfeld zunehmend behindert. Psychotherapeutische Interventionen,
unabhängig von ihrer theoretischen Ausrichtung, fördern die Entwicklung von Metakognition und
die Fähigkeit zur Mentalisierung, was zu einer gesteigerten Bereitschaft führt, vorgefasste
Meinungen zu hinterfragen. In mehreren randomisiert-kontrollierten Studien, die in politischen
Gruppen (z. B. Liberale hinsichtlich ihrer Einstellungen gegenüber Konservativen [Reininger et al.,
2020]; Republikaner gegenüber LGBTIQ+ Personen [Reininger et al., 2024a]; Republikaner
gegenüber Liberalen [Reininger et al., 2025]) sowie in religiösen Gruppen (Muslime vs. Christen
und Juden [Moritz et al., 2019; 2021]) durchgeführt wurden, haben die Autor*innen herausgefunden,
dass eine gezielte metakognitive/mentalisierungsfördernde Intervention sowohl gesellschaftliche
Polarisierung verringern als auch das Engagement für demokratische Werte steigern kann. Der
Fokus lag dabei auf der Förderung eines identifikationsbasierten Zweifels. In diesem Vortrag
werden die Ergebnisse dieser Studien präsentiert und ihre Relevanz für die psychotherapeutische
Praxis mit Patientinnen und Patienten näher betrachtet.

11:00 –

12:30 Uhr

Zur Belastbarkeit und Beeinflussbarkeit von Erinnerungen
Prof. Aileen Oeberst
Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Potsdam


Erinnerungen sind identitätsstiftend, aber auch fehlbar und beeinflussbar. Dies zeigt sich spätestens
in der Tatsache, dass Menschen innerhalb weniger Sitzungen falsche Erinnerungen an tatsächlich
nicht erlebte Ereignisse entwickeln können. Da die Konsequenzen solch falscher Erinnerungen
gravierend sein können, sensibilisiert der Vortrag für das Risiko, falsche Erinnerungen zu
suggerieren. Der Vortrag nimmt explizit Bezug zum therapeutischen Kontext und behandelt auch
verschiedene Mythen und Vorstellungen über das menschliche Gedächtnis.

12:30 –

15:00 Uhr

Kulturprogramm
12:30 -14:30 Uhr

 

Abfahrt mit Stadtführung zum Domplatz (ab Hotel / Rückfahrt ab Domplatz)

mit  Führung Kloster Unser Lieben Frauen

oder Außenführung Grüne Zitadelle

12:30 –

14:30 Uhr

Stadtrundfahrt Magdeburger Innenstadt (ab Hotel)
13:30 –

14:30 Uhr

Besuch des Futuriums, Rollstuhlgeeignet

 

15:00 –

18:00 Uhr

Workshops (I – VI)
I Kampf-Geist-Selbsterfahrungsseminar
Dr. Jonas Rupp
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Leonberg Dr. Rupp veröffentlichte
kürzlich sein Buch: „Alive & Kicking“, einen praxisorientierten Ratgeber zur Gesunderhaltung,
persönlichen Entwicklung und mentalen Stärkung.


Im Selbsterfahrungsseminar wird das therapeutische Potential von Kampfkunstinterventionen mit
den eigenen Sinnen erfahren. Einsatz findet das seit 2012 erprobte Kampf-Geist-Gruppenkonzept
unter Berücksichtigung aktueller Studienergebnisse zu Kampfkunst im psychotherapeutischen
Kontext. Interaktive kämpferische Übungen können unter Anleitung erprobt und erlebt werden.
Auswirkungen körperlich spürbarer Kommunikation und mobilisierter expansiver Energie aber
auch Veränderungen von Haltung und Perspektive werden erfahren. Das Kampf-Geist-Konzept
wurde von Dr. Jonas Rupp entwickelt und verbindet Kampfkunst, moderne Embodimenttechniken,
kognitive und emotionsaktivierende Psychotherapietechniken sowie Erkenntnisse aus der
Bindungsforschung in Ressourcen orientierten, innovativen und ganzheitlichen
Gruppentherapien. Für das Seminar ist keinerlei Kampfkunst-Vorerfahrung erforderlich.
Sportkleidung ohne Reißverschlüsse oder Nieten ist zu empfehlen (www.kampf-geist.net).

II Digitale Gewalt – Strategien und Besonderheiten in der Therapie mit Betroffenen
Dorothee Scholz
Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis


Das Phänomen der digitalisierten Gewalt hat während der letzten 10 Jahre stark zugenommen,
weshalb eine Auseinandersetzung damit – auch aus psychotherapeutischer Perspektive –
unumgänglich ist. Die Frage nach dem gesunden Umgang mit einer solchen Situation stellt auch
Psychotherapeut:innen vor Herausforderungen. Gleichzeitig führt die Zunahme und
Professionalisierung von digitalisierter Gewalt beobachtbar zu einem steigenden Bedarf an
therapeutischer Unterstützung für betroffene Personen. Der angebotene Workshop beschäftigt
sich daher mit den Besonderheiten, die in diesem Kontext bei der (verhaltens-) therapeutischen
Behandlung von Gewaltbetroffenen zu beachten sind.

Neben einem Überblick über die Gewaltphänomene und die häufigsten Problemfelder in diesem
Bereich werden auch Spezifika in der Anamnese und Behandlung aufgezeigt, die vor
“therapeutischen Fallen” schützen und einer eigenen Hilflosigkeit als Behandler:in vorbeugen
sollen. Eine integrierte Übung in Kleingruppen trainiert das Erstellen eines Therapiekonzepts an
echten Fällen. Im Anschluss können Teilnehmende Fragen stellen und eigene Erfahrungswerte
einbringen, um in einen konstruktiven kollegialen Austausch zu gehen.

III Veränderung maladaptiver emotionaler Schemata in der Emotionsfokussierten Therapie
DP Philipp Schott
Psychotherapeut (VT), Supervisor und Dozent an verschiedenen Ausbildungsinstituten, eigene
Praxis in Celle


Emotionsfokussierte Therapie (EFT) nach Leslie S. Greenberg ist ein wissenschaftlich fundiertes
Therapieverfahren, das aus der Psychotherapieprozessforschung hervorgegangen ist und die
Arbeit mit Emotionen in den Mittelpunkt der Therapie stellt. Hierzu bietet sie Therapeuten
wirksame, empirisch basierte Strategien und Techniken an. Im Workshop erhalten Sie eine
Einführung in die Grundlagen der ETF und bekommen einen Überblick über Methoden, das
emotionale Erleben zu vertiefen, mit schmerzhaften, maladaptiven Emotionen zu arbeiten und
adaptive Emotionen zu fördern. Da einige Videos auf Englisch gezeigt werden, sind (passive)
Englischkenntnisse hilfreich.

IV Früherkennung von Psychosen – Mehr Selbstsicherheit im Umgang mit Patient:Innen im
Hochrisikostadium
Dr. Anne Strehlow
Psychologische Leiterin Früherkennungs- und Therapiezentrum für Psychosen (FeTZ,
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Magdeburg


Ziel des Workshops ist es, BehandlerInnen Sicherheit im Umgang mit HochrisikopatientInnen zu
vermitteln. Dazu werden Methoden zur Überwindung von Berührungsängsten, zur behutsamen
Erfragung von Symptomen und zur Entstigmatisierung thematisiert. Zudem erhalten die
Teilnehmenden einen Überblick über die häufigsten teilstrukturierten diagnostischen
Interviewverfahren (SPI-A, SPI-CY, SIPS), um wichtige Symptomcluster zu erfassen und eine erste
Einschätzung des Psychoserisikos vorzunehmen. Differentialdiagnostische Abwägungen werden
diskutiert und das Wissen anhand klinischer Fallbeispiele gefestigt.

V CBASP – Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy
Prof. Dr. med. Stephan Köhler, MBA
Professor für Psychotherapie in der Psychiatrie, Leiter AG Affektive Störung, Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie | CCM Charité – Universitätsmedizin Berlin


Im CBASP Workshop wird zunächst die spezifische Psychopathologie der chronischen Depression herausgearbeitet, Im weiteren Verlauf werden praxisnah unterstützt durch Videobeispiele, Demonstrationen und Übungen sämtliche CBASP Strategien vorgestellt: Die Liste prägender Bezugspersonen mit Übertragungshypothesen, die Interpersonelle Diskriminationsübung, das Disziplinierte Persönliche Einlassen, der Kiesler Kreis sowie die Situationsanalyse mit Rollenspielen.

19:00 –

00:00 Uhr

Gesellschaftsabend mit Buffet und Getränken und der Band Swagger im Herrenkrug Festsaal

09:00 –

10:30 Uhr

Social Media Profile in der Psychotherapie: Ethische, berufspolitische und therapeutische
Überlegungen
Anatol Bräunig
klinischer Psychologe (M.Sc.) und Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), Herr
Bräunig veröffentlichte Ende 2024 seinen „Psychotherapie-Kompass“. Ein Begleiter für
Patient*innen durch den Therapieprozess und ein Helfer für Menschen, die überlegen, eine
Therapie zu beginnen.


Mittlerweile haben viele Therapeut:innen einen Social Media-Auftritt. Der digitale Raum bringt
aber viele Herausforderungen mit und es gibt vielfältige Fragestellungen, die zu berücksichtigen
sind. Einerseits ergeben sich berufspolitische Pflichten, andererseits auch eine ethische
Verantwortung sowie möglicherweise auch therapeutische Fragestellungen, da auch die
Interaktion und Beziehungsgestaltung mit Patient:innen beeinflusst werden kann.

11:00 –

12:30 Uhr

Menschen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD)- eine unterschätzte Zielgruppe
DP Gela Becker
Psychologische Psychotherapeutin, analytische Familientherapeutin, und Supervisorin BDP


Menschen mit hirnorganischen Beeinträchtigungen die in Zusammenhang mit einer Diagnose
oder Verdachtsdiagnose aus dem Bereich der Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD)
stehen sind besonders gefährdet zusätzliche psychische Störungen zu entwickeln. Ohne ein
Basisverständnis dieser Behinderung, die vielfach undiagnostiziert unter Partialdiagnosen in
Therapie gelangt, können sie von einer Psychotherapie nicht ausreichend profitieren. Im Vortrag
sollen Screeningmöglichkeiten für die Praxis und Basics für die Anpassung der Behandlung
vorgestellt werden.

12:30 –

13:30 Uhr

gemeinsames Mittagessen

 

13:30 –

15:30 Uhr

Umgang mit Verschwörungsgläubigkeit im therapeutischen Setting
DP Dorothee Scholz
Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis


Statistisch gesehen unterliegen ca. 30% der Bevölkerung einer sog. Verschwörungsmentalität. Es
ist demnach wahrscheinlich, über kurz oder lang auch im therapeutischen Rahmen mit
Patient:innen konfrontiert zu sein, die Verschwörungserzählungen äußern oder sogar
menschenfeindlichen Ideologien anhängen. Da sich diese Haltungen oft durch ein hohes Maß an
Faktenresistenz und psychischer Funktionalität auszeichnen, stoßen v.a.
kognitivverhaltenstherapeutische Methoden regelmäßig an ihre Grenzen – gleichzeitig bewegen
sich solche Situationen auch in einem sensiblen Spannungsfeld zwischen therapeutischem
Auftrag und Werteverständnis auf Behandler:innenseite. Der Vortrag soll Handlungsmodelle zum
Umgang mit den verbundenen Herausforderungen anbieten und gleichzeitig eine bessere
Verstehbarkeit der psychischen Mechanismen hinter den genannten Phänomenen herstellen.
Aus der Behandlungspraxis und Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratungsstellen wie z.B.
dem IZRD abgeleitete Best-Practice-Strategien werden vorgestellt und mit Fallbeispielen
illustriert, um eine Handlungssicherheit im therapeutischen Alltag auch für schwierige Situationen
zu unterstützen. Im Anschluss steht die Dozentin allen Teilnehmenden für Fragen und einen
gemeinsamen kollegialen Austausch zur Verfügung.

15:30 Uhr Abschied

Anmeldung zur Jahrestagung in Magdeburg

Die Registrierung erfolgt nach der Reihenfolge der Anmeldung und dem Zahlungseingang des Gesamtbetrages.
Die Teilnehmerzahl der Workshops ist begrenzt. Wenn die Durchführung der Workshops feststeht, erhalten Sie eine Buchungsbestätigung per E-Mail.


    Tagungsgebühr










    Ich nehme teil an:







    Nach Ablauf der Anmeldefrist versenden wir an alle angemeldeten TeilnehmerInnen (auch die, die sich analog angemeldet haben und eine Mailadresse hinterlassen haben) nochmal eine Mail zu ihren angemeldeten Veranstaltungen. 

    Die Zahlungsbestätigungen erhalten Sie vor Ort. 

    Rückfragen zur Jahrestagung sind ausschließlich unter der Mailadresse: vorstand@vivt.de möglich.

    Mit freundlichen Grüßen

    Der VIVT Vorstand


    Hotelreservierungen

    Bitte reserviert/-en Sie Eure/ Ihre Zimmer direkt bei den angegebenen Hotels.

    Abrufkontingent: EZ: 123€/ Nacht, DZ: 166€/Nacht, solange der Vorrat reicht unter dem Stichwort „VIVT e.V.“
    Dorint Herrenkrug – Parkhotel Magdeburg . Herrenkrug 3 . 39114 Magdeburg (GoogleMaps)


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